What's in the Darkness

Qu ist ein sehr neugieriges Mädchen, das sich für andere Dinge interessiert als ihre Eltern und Lehrer es gerne sehen würden. So folgt sie zum Beispiel ihrem Vater zu seiner Arbeit als Polizist und Kriminalist, beobachtet ihn während er die Leichen junger, kurz vor ihrem Tod vergewaltigter Frauen fotografiert und lauscht an den Türen der Besprechungsräume.
Als aber ihre beste Freundin eines Tages nach dem Unterricht verschwindet, beginnt auch sie sich Sorgen zu machen.
Doch ihr jähzorniger, oft sehr liebloser und überarbeitet Vater, der sie zu einer "richtigen" Frau erziehen will, trägt nicht gerade dazu bei, dass sich die starrköpfige Jing Jing nicht nach dem möglichen Mörder umsieht.

What's in the Darkness ist eine Geschichte über das Erwachsenwerden, den Wunsch anders zu sein als die anderen und die Rebellion gegen die eigenen Eltern. In wunderschönen hellen und farbenfrohen Bildern trotzt der Film seinem eigenen Titel und allen damit verbundenen Erwartungshaltungen. So entwickelt sich die im China der neunziger Jahre spielende Geschichte nicht zum Krimi, sondern folgt der charakterstarken Protagonistin durch ihr merkwürdiges, von vielen Alltagsdiktatoren geprägtes und doch sehr selbstbestimmtes Leben.

Der Titel deutet in diesem Zusammenhang auch wirklich mehr auf die vielen vor der Außenwelt versteckten Gefühle, Träume und Gedanken eines jeden Menschen hin.
Die Serienmorde (also der Tod) mit denen der Film beginnt, bilden den einzigen Anlass, bei dem es gestattet ist, offen seine Gefühle zu zeigen.
Diese Beobachtungen eines gefühlskalten und lieblosen Umgangs, der auch zwischen Qu's Eltern herrscht, verpackten eine sehr erschütternde Gesellschaftskritik, die auch der eigentliche Inhalt des Films ist, der die Geschichte seiner Protagonistin sehr offen und auch ein bisschen unbefriedigend zu Ende führt.
17.02.2016, Hannah Kähler (Gastschreiberin) 15 Jahre

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