Wann kommt Mama nur wieder?

Eine Kritik zu Ente gut!

Wenn die Oma krank wird und keinen hat, der sich um sie kümmert, muss die Mutter schon mal auf unbestimmte Zeit nach Vietnam reisen und sie pflegen, während ihre elf-und acht Jahre alten Kinder währenddessen in Deutschland verweilen.
Die ältere der beiden, Linh, wirkt sehr diszipliniert, verantwortungsbewusst, macht ohne Schwierigkeiten alle Dinge im Haushalt, arbeitet sogar in dem kleinen Imbiss der Mutter mit und kümmert sich liebevoll um ihre Schwester.
Eigentlich scheint alles ganz gut zu funktionieren, bis einem Mädchen von gegenüber auffällt, dass dort etwas nicht ganz stimmt, und Linh erpresst, eine Bande zu gründen. Was am Anfang Zwang ist, entwickelt sich zu einer festen Freundschaft. Gemeinsam stellen sie sich den vielen Problemen, die sich durch die Abwesenheit der Mutter ergeben.
Für Linhs kleine Schwester Tien ist das Leben ohne ihre Mutter sehr schwierig. Sie weiß nicht, wie sie mit dieser Situation umgehen soll, versteht nicht, wieso die Mutter nicht einfach zurückkommen kann und warum sie nicht 10€ Taschengeld bekommt, wie eben alle anderen aus ihrer Klasse auch. In der Schule wird sie zunehmend unkonzentrierter, legt sich mit Lehrern an, sorgt sogar für Feueralarm.
All das führt dazu, dass ihnen schon bald die Polizei und das Jugendamt auf den Fersen sind.

Das Publikum, was an diesem Montagmorgen hauptsächlich aus jungen Klassen besteht, brüllt vor Lachen, fiebert mit, schreit an einigen Stellen angeekelt auf. So eine tolle Resonanz hatte das Filmteam sicherlich nicht erwartet.

Ein sehr lustiger Kinder- und Familienfilm, der mitunter auch echt spannend ist. Die leicht repetitive, jeweils spannende oder fröhliche Musik unterstützt den Handlungsverlauf. Die Geschichte ist packend und zieht die Zuschauer in ihren Bann. Hauptsache Linh und Tien werden nicht vom Jugendamt abgeholt.

Alles in allem also ein sehr fesselnder Familienfilm, der auf leichte Weise ein ernstes Thema behandelt, sodass auch Kinder mit solchen Thematiken vertraut gemacht werden. Die Möglichkeit der Abschiebung der Mutter, wenn die Kinder aufflögen, ist ständig relevant, sorgt aber nicht dafür, dass der Film bedrückend wird.
Zusammengefasst also ein sehr schöner, lustiger und empfehlenswerter Film.

15.02.2016, Sarah Gosten

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