Seit genau einem Jahr haben wir alle auf diesen Moment gewartet und es war genau so wie es sein muss. Zur Eröffnung von K+ war das Haus der Kulturen der Welt voll mit Menschen. In der Schlange erkannte ich langjährige Berlinale-gänger, Presse Leute, kleine und größere Kinder, bekannte und unbekannte Gesichter. Eins hatten sie alle gemeinsam: den Wunsch, dass diese Berlinale nun ENDLICH richtig los geht.
Als wir es uns auf unseren Stammplätzen gemütlich gemacht hatten, das Licht langsam gedämpft wurde und die Musik des Berlinale Trailers erklang, fühlte ich mich für einen kurzen Moment als wäre ich wieder sieben Jahre. Wie viele Male hat eine Berlinale für mich nicht genau so begonnen? Ich kann es nicht Zählen, aber es sind bestimmt über zehn Mal gewesen. Ich konnte es einfach nicht lassen meine Arme auszustrecken, um nach dem Licht des herumschweifenden Scheinwerferspots zu greifen, genauso wie früher.
Dann traten Maryanne Redpath und Tobias Krell auf die Bühne um die Generation der 66. Berlinale zu eröffnen. Maryanne verkündete, dass die 39. Generation, den jungen Flüchtlingen auf der ganzen Welt gewidmet sei und erhielt dafür einen großen Applaus vom Publikum. Sonst war alles genau so wie es sein muss: die Mitglieder der Kinderjury war wie immer stolz, nervös und glücklich, als sie die Bühne betraten und Maryanne Redpath sagte wie eh und je Berlinali und nicht Berlinale. Seit dem letzten Jahr werden die feierliche Worte zur Eröffnung der Sektion Generation, auch von den Hauptdarstellern des Eröffnungsfilmes gesprochen. In diesem Fall auf Schwedisch von den Hauptdarstellerinnen Astrid Lövgren und Lilly Brown vom Film „Siv sover vilse“. Als sie mit „en, to, tre“ eingezählt und etwas nervös den Satz aufgesagt hatten, hatten die beiden schon das Herz das Publikums erobert. Dann begann der Eröffnungsfilm. "Siv sover vilse" nach dem gleichnamigen Buch ist ein schöner Kinderfilm, auch für die ganz Kleinen. Als ich hinterher meine 10 Jährige Schwester fragte wie ihr der Film gefallen hat sagte sie: "Gut! Aber an manchen Stellen ein bisschen langweilig." Kurze Zeit später hatte ich die Möglichkeit in einem Gemisch aus Dänisch, Englisch und Norwegisch die beiden Kinder zu fragen, ob sie den auch wirklich schon einmal bei einander übernachtet haben. "Nein noch nicht, aber wir sind wirklich beste Freundinnen geworden!", war die Antwort.
Später am Abend war es dann auch für das etwas ältere Publikum so weit. Mit ähnlichen Worten wie zuvor wurde nun auch die Sektion 14+ eröffnet. Das HKW war gut gefüllt und im Kino traf man auch hier auf bekannte Gesichter. Langjährige Berlinale-gänger, ehemalige Jurymitglieder und Journalisten begrüßten sich. Auch die Jurys der Sektion 14+ wurden vorgestellt und auch hier war die Berlinale Stimmung im ganzen Saal zu spüren. Der Eröffnungsfilm „Girl asleep“ kam, trotz seiner vielen schrägen Momente, gut beim Publikum an so, dass die gute Stimmung den Rest des Abends bestehen blieb. Nach der Eröffnung strahlten viele Augen. „Jetzt geht es also endlich wieder los!“, konnte man in ihnen lesen.
Auch wir sind nun endlich wieder im Gang und freuen uns auf die kommende Woche! Es warten viele spannende Filme, Interviews und Publikumsgespräche auf uns. Wir werden versuchen so viel von der begehrten Berlinalestimmung einzufangen, um sie hier wiederzuspiegeln und vom Festival zu berichten. In diesem Sinne wünschen wir allen Lesern und Berlinalegängern eine frohe Berlinale 2016! Auf viele gute Filme, neue Bekanntschaften und tolle Erlebnisse!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen